Feingefühl
Samstag, ca. 17.00Uhr;
Ankunft im Fahrerlager nahe Geislohe!
Das Chaosteam hat die erste Hürde genommen und ist
wohl behütet im Freistaat Bayern gelandet.
Nach unmittelbarer Errichtung des Nachtlagers durften wir
auch gleich schon die ersten Glückwünsche aussprechen!
Helmut Salm hat mit seinem Peugeot beim Slalom den 1. Platz in seiner Klasse heraus gefahren!
Für ihn hatte sich die weite Reise somit schon einmal gelohnt!
Als der Rest des Feldes seine Läufe beendet hatte,
fuhren wir gemütlich zum Abendessen in ein uriges, traditionell bayrisches Restaurant,
wo wir uns mit landestypischem Essen die Grundlage für eine ausgiebige Nacht legten
(zum Hauptgang gab es Pizza und Nudeln).

Metro- Freunden bereits am wärmenden Feuer erwartet
und das erste Wiedersehen in 2009 lieferte durchaus
Grund zum Staunen und hinterließ bei uns Saarländern
große Augen!!! Sogar Filmgrößen, bekannt aus Internet und TV
(ne, nit der den ihr jetzt meint) waren zugegen und verströmten
italienischen Flair, gepaart mit japanischer Kampfkunst!

den neuen Rennwagen von Mr. Miagi unter die Lupe nehmen
und drehte- untermalt von Mohr'schen Motorsounds- gedanklich
aber mit vollem Körpereinsatz, etliche Kilometer ab,
ehe man die Abstimmung für passend hielt.
(zum Video dieses Spektakels geht es hier)
Der Sonntag weckte uns mit ungemütlich kalten und bewölkten Aussichten,
doch schien der Himmel zu halten... Vorerst!

Unterbrechungen weitestgehend verschont,
so dass man voll im Zeitplan blieb!
Eine angenehme Abwechslung, die jedoch auch leider
durch das dünne Starterfeld hervorgerufen wurde.
Eines der Opfer dieses Umstandes war auch Helmut Salm,
der in die nächst höhere Klasse gelegt werden musste
und somit keine Chance auf einen weiteren Sieg hatte.
Zur Klasse 9 und 10 setzte dann ein kurzer aber heftiger Regenschauer ein,
der einige Starter sogar zur Wahl von Regenreifen animierte.
Die Klasse 9 gewann Peter Maurer, der auch bei seinem Heimrennen der Konkurrenz
das kantige Heck seines Polos zeigte.
Andreas Lehmeier und Frank Duscher blieben mit 0,5 bzw. knapp einer Sekunde Rückstand
nur der zweite bzw. dritte Platz in der Klasse.

wo Tobias Auchter und Ralf Duscher das Kunststück gelang,
ihren schnellsten Wertungslauf in exakt der gleichen Zeit
in den Asphalt zu fräsen. In diesem Fall sieht
das Reglement vor, den anderen Wertungslauf heran zu ziehen
und bei diesem hatte Tobias Auchter die Nase knapp vorne.
Die Klasse 11 wurde von Bernhard Bender gewonnen,
der in Abwesenheit aller siegfähigen Konkurrenten vor Dieter Reimann ins Ziel kam.

die nach unserer Vorsprache das Reglement nur als
Richtlinie ansahen und die Gruppe 3 mit der Klasse 11,
bzw. 12 (also Gruppe 2) starten ließ.
Dafür ein großes Lob! Man sieht, es kann also auch wunderschön
unbürokratisch zugehen, wenn die Leute mit sich reden lassen!
So blieb der Gruppe 3 ein Start bei drohendem Regen erspart und Turboboost konnte
die neu justierte Schaltung erstmals unter Renntempo testen...
-denkste!
Nachdem die erste Auffahrt dem Training und der Streckenkunde galt,
sollte bei den beiden Läufen voll auf Sieg gefahren werden.
Beim Anwärmen der Reifen vor dem ersten Wertungslauf geschah es dann:
Ein lauter Knall beim "burn out" und ein sofortiger Stop des Vortriebs ließen die
schlimmsten Szenarien in unseren Köpfen heranreifen!
Doch Turboboost ließ sich auch nach kurzer Irritation nicht aus der Ruhe bringen
und jagte seinen Wagen (unter nunmehr ohrenbetäubenden Getriebelärm)
den Hang hinauf und kam zwei Sekunden nach seinem Mitstreiter ins Ziel.

Eine erste Begutachtung ergab keinen Flüssigkeitsaustritt
am Getriebe und auch sonst keine weiteren sichtbaren Schäden.
Doch zu jenem Zeitpunkt stand bereits fest,
dass auch dieses Rennen nicht optimal zu Ende gehen würde.
Zwar konnte Turboboost im zweiten Wertungslauf den Rückstand
auf etwa eine Sekunde verringern,
doch fuhr die Angst um einen kapitalen Getriebeschaden die ganze Zeit über mit.
Im Fahrerlager war weiterhin Ratlosigkeit angesagt und die Spekulationen begannen.
Differenzial-; Synchronring- und Getriebeschaden...
...alle finanziell schmerzhaften Defekte wurden in Betracht gezogen
und theoretisch durchgespielt.
Doch es half alles nichts, zu Hause musste eine tiefgreifende Untersuchung zeigen,
was den Vortrieb so vehement stoppte.
Mit Platz zwei und OHNE Pokal ging es leicht geknickt in Richtung Heimat.
2009 scheint nicht die Saison von Turboboost zu werden, vereitelte doch bereits
beim ersten Lauf in Grenderich die neue Schaltung ein gutes Abschneiden.
Wenn jetzt nicht die "Ausdauer-Läufer" Qualitäten des Polos aus der vergangenen Saison
bekannt wären (als stets der Fahrer und nie das Material patzte) sowie die Akribie und Hingabe,
die jede Wagenveränderung im Hause Mohr genießt, so könnte man meinen,
die Veränderungen über Winter seien unüberlegt und schlampig erledigt worden.
Doch die Analyse in der heimischen Garage ließ uns alle tief durchatmen...
Lediglich die Antriebswelle hat es im Gelenk zerhauen,
so dass auch dieses Mal eine kosten- und vor allem zeitintensive Reparatur erspart bleibt
und dem Start in Tiefenbach nichts mehr im Weg steht!
Die Mechanikerkunst hat also doch nicht versagt!

Die Antriebswelle, die einst ein 45 PS Polo spendierte,
hatte bis zum Zeitpunkt ihres Ablebens außergewöhnlich
lange ihren Dienst verrichtet, so dass uns
die Standfestigkeit selber überraschte.
Nach jedem Jahres- Resumé kam man zu dem Entschluss,
dass im nächsten Jahr "endlich" mal eine Antriebswelle oder ein anderes serienmäßiges Bauteil
an die Grenzen seiner Belastbarkeit stoßen müsste!
So denn, mal wieder Glück im Unglück! Was geschehen ist lässt sich nicht ändern,
auch wenn es schade ist, dass zum wiederholten Mal in diesem Jahr Pfennigsdefekte
ein gutes Abschneiden verhinderten.
Somit stehen bereits nach zwei Veranstaltungen die Streichläufe für dieses Jahr fest
und es kann im wahrsten Sinne des Wortes nur noch bergauf gehen!
Anmerkung:
Ich bemühe mich, keine neuen Namen für unseren Pechvogel zu kreieren,
doch fiel es mir bei dem vorliegenden Sachverhalt durchaus schwer,
die Finger still zu halten...
...um den Bogen zur Überschrift zu spannen:
Da fährt also unser Wellen- äh Turboboost mit nur EINER intakten Antriebswelle
eine Sekunde langsamer, als der Gruppensieger!
Dies isoliert betrachtet verdient Lob und Anerkennung!
Doch sieht man die Kehrseite dieser Leistung, so muss hier auch kritisch festgehalten werden,
dass er den Defekt (abgesehen von der Aussage: "er geht nimme so gut aus den Kehren raus")
nicht bemerkte, was uns doch über das fehlende Feingefühl des Fahrers sinnieren lässt...
Hier die ersten Videos, das Erste davon netterweise von Eggi zur Verfügung gestellt :yeah: